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Seelentaubheit


Seelentaubheit oder auch Rindentaubheit genannt, ist die umgangssprachliche Bezeichnung für eine auditive beziehungsweise akustische Agnosie, welche eine besondere Form der Taubheit ist. Die Seelentaubheit kann man nicht zu den „echten“ oder praktischen Taubheiten zählen, sondern am ehesten zu den klinischen Taubheiten, da das Hörvermögen bei den Betroffenen nicht beeinträchtigt ist. Betroffene können Geräusche oder Gesprochenes zwar hören, da ihr Gehör intakt ist, allerdings ist die Verarbeitung im Gehirn gestört. Es gibt auch das Krankheitsbild der Seelenblindheit oder visuellen beziehungsweise optischen Agnosie, bei der Betroffene unfähig sind, Gesichter oder Gegenstände zu erkennen. Diese Form der Agnosie ist meist bekannter als die Seelentaubheit.

Man begann bereits sehr früh mit wissenschaftlichen Untersuchungen bezüglich Sprachstörungen, allerdings gelang es der Medizin Ende des 19. Jahrhunderts erstmals ein Modell der neuronalen Sprachverarbeitung zu erstellen, welches die weitere Forschung auf diesem Gebiet bis Mitte des 20. Jahrhunderts prägte. Dieses Wernicke-Lichtheim-Schema beschreibt zwei lokalisierbare Sprachzentren, das Broca- (anterior) und das Wernicke-Zentrum (posterior). Die bei der Seelentaubheit vorhandenen Störungen sind in diesem Modell schematisch als Unterbrechung zwischen dem sensorischen Sprachzentrum und dem Begriffszentrum dargestellt. Das Wernicke- Lichtheim-Schema stellt den Ursprung zur differenzierten Diagnostik der Sprach- und Sprechstörungen.

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Was ist Seelentaubheit?

Unter Seelentaubheit versteht man eine Störung des Erkennens, also die Unfähigkeit Gehörwahrnehmungen mit Gedächtnisinhalten zu identifizieren. Je nach Ursache und Ausprägung unterscheidet man zwischen drei verschiedenen Formen der Seelentaubheit:

    • Betroffene die unter einer Worttaubheit leiden können Gesprochenes gar nicht oder nur sehr schlecht wahrnehmen. Sprache wird nur als Geräusch identifiziert und kann deshalb nicht verarbeitet werden. Betroffenen mit dieser Art der Störung ist es häufig nicht möglich, Wörter zu verstehen. Das eigene Sprachvermögen ist hierbei nicht gestört.

    • Bei einer reinen Geräuschagnosie kann man Alltags- und Umweltgeräusche nicht mehr zuordnen. Zudem kann man die Richtung oder die Entfernung aus der die Audiosignale kommen nicht abschätzen. Diese Form der Seelentaubheit ist gerade im Straßenverkehr sehr gefährlich.

    • Die affektive auditive Agnosie gehört zu den paralinguistischen auditiven Agnosien und betrifft die Wahrnehmung des Alters, des Geschlechts oder der Emotion des Gesprächspartners. Die sachliche Information kann wahrgenommen und verarbeitet werden, aber der Betroffene ist nicht in der Lage ohne seine visuelle Wahrnehmung zu verknüpfen, ob es sich um einen weiblichen oder männlichen Sprecher handelt oder ob dieser gerade aufgebracht oder glücklich scheint. Zwar erleidet der Patient bei einer affektiven auditiven Seelentaubheit keinen Verlust an Informationen; der zwischenmenschliche Kontakt kann aber unter dieser Form der Agnosie deutlich leiden.

Eine Kombination der ersten beiden Arten beschreibt die generalisierte auditive Agnosie, bei der weder Gesprochenes noch Geräusche verarbeitet werden können.

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Ursachen

Eine Seelentaubheit kann entweder angeboren oder die Folge einer schweren Schädelverletzung oder -erkrankung sein, bei der es zu einer Hirnblutung kommt. Ist die Krankheit angeboren besteht häufig die Gefahr einer Fehleinschätzung. Das Kind, welches von Geburt an unter einer Seelentaubheit leidet, lernt nicht oder nur sehr schlecht sprechen. Anweisungen können oft nicht befolgt werden, da das Kind die Sprache zwar akustisch wahrnehmen, aber den Sinn nicht verarbeiten kann. Fehleinschätzungen können zur Diagnose einer Schwerhörigkeit, Taubheit oder gar einer geistigen Behinderung führen. Weitere mögliche Ursachen sind eine Hirnhautentzündung, ein Schlaganfall, ein Hirntumor oder eine schwere psychische Erkrankung.

Symptome

Erste Anzeichen bei Kindern können Sprachstörungen wie Stammeln, Stottern oder Poltern, aber auch Hyperaktivität, Kontaktarmut oder ein Aufmerksamkeitsdefizit sein. Reagieren Erwachsene plötzlich nicht mehr auf Ansprache und Geräusche, obwohl das Gehör vorher völlig normal war, deutet das auch auf eine Seelentaubheit hin. Durch die sehr unterschiedlichen Symptome sollte man mit der Diagnose gerade bei Kindern sehr sensibel umgehen und nicht zu voreiligen Schlüssen kommen. Der Betroffene selbst oder nahestehende Personen bemerken häufig nach einem Unfall oder einer schweren Erkrankung Verhaltensveränderungen, die auf eine Seelentaubheit hinweisen. Beispielsweise singt der Betroffene nicht mehr bei seinem Lieblingslied mit, erkennt ihm eigentlich bekannte Stimmen nicht oder kann die Emotion seines Gegenübers anhand des Klangs der Stimme nicht mehr deuten.

Diagnose

Innerhalb eines Hörtestes kann der Hörakustiker oder der Hals-Nasen-Ohren-Arzt anhand eines Reintonaudiogramms beziehungsweise eines Sprachaudiogramms eine Seelentaubheit diagnostizieren. Die Leitung des Schalls über das Außen- und Mittelohr zum Innenohr sowie die Übertragung der Schallwellen über den Schädelknochen werden mit Hilfe des Tonaudiogramms untersucht. Beim Sprachaudiogramm muss die Testperson Wörter und Zahlen wiederholen, was sich für Betroffene einer Worttaubheit als sehr schwierig gestaltet.

Therapie

Der Umgang mit Patienten, die an einer Seelentaubheit leiden, bedarf nicht nur viel Geduld, sondern auch Fingerspitzengefühl. Man sollte darauf achten, langsam und deutlich zu sprechen, viel Blickkontakt zu halten und eventuell das Gesagte mehrmals zu wiederholen, um eventuell doch Informationen zu vermitteln und die verschiedenen Formen der akustischen Agnosie zu bestimmen. Gerade bei Kindern mit angeborener Seelentaubheit muss das Hör- und Sprachtraining frühzeitig beginnen. Hilfreich ist dabei die Methode, akustische mit visuellen oder taktilen Reizen zu verknüpfen, da die Verbindung mehrerer Sinnesreize einprägsamer ist, als nur ein Reiz allein. Methoden zu Verknüpfung der Sinne findet man beispielsweise in der Musiktherapie mit rhythmischen Übungen oder in einer Spiel- und Sporttherapie. Diese Therapiemöglichkeiten haben sich mit enormen Erfolgen bei den Betroffenen und auch vor allem bei Kindern bewährt. Schlaganfall Patienten hilft zum Beispiel auch eine Aufnahme bekannter Geräusche und ihrer dazugehörigen Benennung.

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