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Parazentese


Als Parazentese wird ein Eingriff bezeichnet, bei dem eine bestimmte Körperstruktur durchstochen oder durchtrennt wird, um so Flüssigkeit oder Gas abzuleiten. Die Parazentese kann an verschiedenen Körperstellen Anwendung finden und wird in der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde als Synonym für einen Trommelfellschnitt verwendet.

 

 

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Warum ist eine Parazentese nötig?

Flüssigkeit in der Paukenhöhle

Das Trommelfell sitzt zwischen dem Gehörgang und der sogenannten Paukenhöhle am Übergang vom äußeren Gehörgang zum Mittelohr. Es ist ein dünnes Bindegewebshäutchen und zum einen für die Übertragung von Schallschwingungen über die Gehörknöchelchenkette an das Innenohr zuständig. Zum anderen hat das Trommelfell die Aufgabe, das Mittelohr nach außen zu verschließen und es so vor Beschädigungen und Infektionen zu schützen.

Ist der sonst offene Verbindungsgang zwischen Nasenrachenraum und Mittelohr beispielsweise aufgrund einer Mittelohrentzündung verschlossen, kann Flüssigkeit aus dem Mittelohr nicht mehr abfließen und staut sich in der Eustachischen Röhre (auch: Ohrtrompete) sowie der Paukenhöhle. Diese Ansammlung von Flüssigkeit, welche Schmerzen, Schwindel, ein Druckgefühl sowie eine Hörminderung hervorrufen kann, wird als Paukenerguss bezeichnet.

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So funktioniert die Parazentese

Zunächst muss der Paukenerguss vom HNO-Arzt festgestellt werden. Hierfür wirft er einen Blick auf das Trommelfell des Patienten. Ist es in Richtung des Gehörgangs gewölbt, deutet dies auf einen erhöhten Druck im Innen- und Mittelohr hin. Ist die Paukenhöhle außerdem mit einer Flüssigkeit gefüllt, schimmert diese bläulich und gut sichtbar durch die dünne Membran des Trommelfells.

Damit wieder ein Druckausgleich stattfinden und das überflüssige Sekret ablaufen kann, kann sich der Arzt dann zu einer Parazentese entscheiden. Hierbei wird mit einem Messer, einem Laser-Instrument oder mit Hilfe von elektrischem Strom ein Schnitt im vorderen unteren Quadranten des Trommelfells durchgeführt.

Die Parazentese ist in der Regel schmerzfrei und erfolgt unter Lokal- oder Allgemeinanästhesie. Ist das aufgestaute Sekret so dickflüssig, dass es nicht von selbst abläuft, muss es nach der Parazentese noch abgesaugt werden.

Eine Drainage beugt Eiterungen vor

Paukenröhrchen im Trommelfell

Quelle: welleschik/commons.wikimedia.org/Veränderungen: Bildgröße, Grafik eines Paukenröhrchens hinzugefügt

Da sich das Trommelfell nach der Parazentese sehr schnell wieder verschließt, kann ein so genanntes Paukenröhrchen in den Schnitt eingelegt werden. Diese Behandlungsmethode wird als Drainage bezeichnet und sorgt dafür, dass das Mittelohr zum einen dauerhaft belüftet ist und überflüssiges Sekret zum anderen von selbst abfließen kann. Außerdem soll so eine chronische Mittelohr- und Knocheneiterung vermieden werden.

Das kleine Paukenröhrchen hat ungefähr einen Durchmesser von 1,2 bis 1,5 Millimetern, besteht in der Regel aus Kunststoff oder Gold und muss entweder vom Arzt entfernt werden oder stößt sich nach neun bis zwölf Monaten von alleine wieder ab. Während der Tragezeit des Paukenröhrchens muss der Betroffene besonders beim Kontakt mit Wasser darauf achten, dass dieses nicht ins Mittelohr eindringt, da Schwindelgefühle und Entzündungen aufgrund von Keimen auftreten können. Hierfür kann er den Gehörgang allerdings beispielsweise mit einem Stöpsel verschließen.

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Welche Risiken birgt der Eingriff?

Eine Parazentese kann bei verschiedenen Krankheitsbildern ihre Anwendung finden. Diese können unter anderem folgende sein:

Wie bei jeder anderen Operation, können auch bei der Parazentese Komplikationen wie Blutungen, Infektionen oder Wundheilungsstörungen auftreten. In der Regel ist sie jedoch ein kleiner und komplikationsarmer Eingriff, der nur in wenigen Fällen Folgen wie eine Beeinträchtigung des Hörvermögens nach sich zieht.

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