Diese Woche erfahren Sie in unserer Rubrik „Die Welt des Hörens", wie sich eine Schwerhörigkeit in Zukunft möglicherweise mit Hilfe eines ganz besonderen Meeresbewohners – der Seeanemone – behandeln lässt. Liegt eine Hörminderung vor, unterscheidet man anhand der Ursache grundsätzlich zwischen einer Schallleitungs- und einer Schallempfindungsschwerhörigkeit beziehungsweise einer Kombination aus beiden.
Die Schallleitungsschwerhörigkeit kommt durch eine Störung der Schallübertragung im äußeren Ohrbereich oder im Mittelohr zustande und kann unter anderem von einem Ohrenschmalzpfropfen, einer Ohrmuschelfehlbildung oder einer Gehörgangsentzündung verursacht werden. Sie ist in der Regel jedoch durch eine Ohrreinigung, eine Operation oder Medikamente sehr gut behandelbar.
Bei der Schallempfindungsschwerhörigkeit liegt die Ursache hingegen in einem sensorischen Defekt des Innenohrs oder des Hörnervs. Dieser Defekt kann zum Beispiel durch ein Schädeltrauma, einen Hörsturz, Altersdegeneration oder Infektionskrankheiten verursacht werden. Die geschädigten Haarsinneszellen lassen sich weder operativ noch medikamentös reparieren. Aus diesem Grund können im Fall einer Schallempfindungsschwerhörigkeit bis jetzt meist nur Hörgeräte beziehungsweise Cochlea-Implantate das Hören ermöglichen.
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Ebenso wie wir Menschen, verfügen auch Seeanemonen über Haarsinneszellen. Diese sitzen an den Tentakeln der Blumentiere und werden bei einer Beschädigung mit Hilfe von Proteinen sehr schnell repariert. Hierfür produziert die Seeanemone einen Eiweißmix, welchen sie dann in einer Schleimschicht auf der Haut ausscheidet und hierdurch die gestörte Struktur und Funktion von Haarzellen innerhalb weniger Stunden wiederherstellt.
In einem Experiment mit Haarzellen aus der Hörschnecke junger Mäuse wiesen amerikanische Forscher nach, dass die geschädigten Mäuse-Haarzellen nach einer einstündigen Behandlung durch die Seeanemonenproteine ihre ursprüngliche Aktivität fast vollständig zurückerlangt haben. Des Weiteren fanden die Experten Hinweise auf Gene im Erbgut der Maus, welche Proteine kodieren, die denen der Seeanemonenproteine sehr ähnlich sind. In der Theorie bedeutet dies, dass es möglich wäre, diese Proteine der Maus zu aktivieren und so eine eigenständige Reparatur der Haarzellen durch die Maus selbst zu ermöglichen.
In Zukunft wollen die Forscher herausfinden, ob es eine Möglichkeit gibt, die geschädigten Haarzellen eines Menschen mit Hilfe der Seeanemonenproteine zu reparieren, und ob die menschlichen Gene ebenfalls über die Kodierung für das Reparaturprotein verfügen. Dies kann allerdings noch einige Zeit dauern. Bis dahin unterstützen wir von PROAURIS Sie gerne mit unserem Expertenwissen zu den Themen Schwerhörigkeit und Hörschädigungen sowie deren Linderung durch Hörgeräte.
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