Diese Woche beschäftige ich mich in unserer Rubrik „Gut zu wissen" mit dem Thema Cochlea Implantate, wie diese funktionieren und inwiefern sie sich von Hörgeräten unterscheiden. Ein Cochlea Implantat besteht aus einem externen und einem implantierten Teil. Beide enthalten Spulen, über welche die digitalen Informationen vom externen Teil zum implantierten Teil übertragen werden.
Das Implantat wird dafür bei einer Operation in eine eingefräste Vertiefung im Schädelknochen platziert und verfügt über ein Elektronenbündel, welches durch ein vorgebohrtes Loch so tief wie möglich in die so genannte Paukentreppe eingeführt wird. Da die Elektronenbündel den Hörnerv des Ohres erregen und dieser den Haarsinneszellen im Ohr nachgeschaltet ist, kann ein Cochlea Implantat nur bei einem funktionsfähigen Hörnerv eingesetzt werden. Es ist jedoch in der Lage, eine Schwerhörigkeit oder Taubheit aufgrund fehlender Haarzellen auszugleichen.
Der externe Teil des Cochlea Implantats besteht aus einem Soundprozessor, einem Mikrofon, einer Spule sowie einer Batterie (bzw. Akku) und wird meist hinter dem Ohr getragen. Betroffene mit kleinen Ohren, wie beispielsweise Kinder, oder Erwachsene mit einem aktiven Lebensstil können bei der Etwas-am-Ohr-Trageoption den Akku bzw. das Batteriefach an der Kleidung befestigen und so das am Ohr getragene Gewicht verringern.
Will man den externen Teil beispielsweise aufgrund seiner Auffälligkeit nicht am Ohr tragen, so kann man die Soundprozessoren über ein Armband am Handgelenk befestigen oder mit Hilfe eines Umhängebands unter der Kleidung versteckt um den Hals tragen. Alle Informationen rund um die Anwendung und die Tragemöglichkeiten von Cochlea Implantaten finden Sie bei unseren Hörgeräte-Experten.
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Vermutlich fragen Sie sich nun, worin der Unterschied zu einem herkömmlichen Hörgerät liegt. Prinzipiell ist jedes Hörgerät eine Hörhilfe, da es den empfangenen Schall aufnimmt und verstärkt an das Innenohr weiterleitet. Dies funktioniert allerdings nur, wenn das Innenohr trotz seiner Einschränkungen im Grunde noch intakt ist. Das Cochlea Implantat hingegen umgeht diesen Schritt und erzeugt die Stimulation direkt am Hörnerv. Da das Implantat im Prinzip das Hörorgan ersetzt, ist es eine vollständige Hörprothese und keine Hörhilfe wie was Hörgerät.
Ist ein Ohr von einer Schwerhörigkeit betroffen, die ein Cochlea Implantat erfordert, das andere Ohr jedoch problemlos mit einem Hörgerät versorgbar, können beide Ohren entsprechend ihrer Bedürfnisse unterstützt werden. Der Cochlea-Implantat-Hersteller Advanced Bionics beispielswiese bietet Komplettlösungen für Betroffene mit einseitiger Taubheit in Kombination mit einem perfekt hörenden Ohr oder einem Ohr, welches durch ein Hörgerät unterstützt werden muss, sowie für Betroffene, deren beide Ohren eine Cochlea-Implantat-Lösung benötigen.
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