Wenn das Hörorgan intakt ist, dennoch aber Probleme beim Selektieren von Informationen in einer geräuschvollen Umgebung oder dem Unterscheiden von ähnlichen Lauten bestehen, spricht man von einer Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung. Meist ist der Hörnerv, an welchem die Signalinformationen verarbeitet werden, von der Störung betroffen. Diese kann jedoch sehr unterschiedliche Ausprägungen haben. Patienten haben beispielsweiße Schwierigkeiten beim Lokalisieren von Richtung und Entfernung, Unterscheiden von Lauten, Herausfiltern von Geräuschen oder beidohrigem Hören.
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Häufig auffällig bei einer Auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung ist, dass Betroffene Probleme beim Verstehen gehörter Informationen haben und es oft zu Missverständnissen bei Aufforderungen kommt. Meist werden ausgesprochene Informationen auch langsamer verarbeitet, wodurch die Betroffenen verzögert reagieren.
Außerdem können Schallreize nicht erkannt, unterschieden oder gar lokalisiert werden und Sprache kann in störgeräuschvoller Umgebung nicht verstanden werden. Viele dieser Symptome treten oft auch bei einer Schwerhörigkeit auf.
Bei den Ursachen können nur Vermutungen angestellt werden. Unter Verdacht stehen beispielsweise chronische Mittelohrentzündungen oder Hirn-Schädigungen im Kindesalter. Es könnten aber auch Unter- oder Überreizungen, wie zu viel Fernsehen oder parallele Kommunikation zu Radio und Fernsehen vor allem als Kind, die Ursache sein.
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Eine genaue Diagnose kann selten gestellt werden, allerdings kann man unterstützend mit Sprachtests unter Störlärm arbeiten. Jungen leiden häufiger unter einer Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung als Mädchen. Betroffene Kinder haben oft auch begleitende Sprachstörungen, weshalb neben den ärztlich- pädaudiologischen Untersuchungen auch logopädische Diagnostik eingesetzt werden sollte.
Das wichtigste bei der Therapie ist die Beratung der Eltern mit den Pädagogen wie Lehrer oder Erzieher. Die Hörumgebung/Raumakustik sollte optimiert und die betroffenen Teilregionen individuell therapiert werden. Außerdem gibt es sprachtherapeutische Computerprogramme die unterstützend eingesetzt werden können.
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