Schwerhörigkeit kann viele Folgen haben. Beispielsweise können wichtige Gefahrensignale zum Beispiel im Straßenverkehr nicht mehr richtig wahrgenommen werden, da deren Ursprungrichtung nicht mehr lokalisiert werden kann. Für solche Situationen ist das Richtungshören entscheidend.
Um bestimmte Geräusche und Töne richtig lokalisieren zu können, hilft unser Gehirn uns, Schallsignale auszuwerten, die dann an beide Ohren weitergeleitet werden. Wenn man jedoch an einem unbehandelten Hörverlust leidet, werden diese Signale nicht mehr in richtiger Form weitergeleitet. Häufig ist die Schwerhörigkeit auf einem Ohr stärker ausgeprägt als auf dem anderen oder der Betroffene ist auf einem Ohr sogar taub. Audiosignale, die auf das schlechtere Ohr treffen, können nicht mehr richtig aufgenommen werden und das Richtungshören wird gestört.
Moderne Hörgeräte ermöglichen Ihnen, mit Hilfe der richtigen Verstärkung der Frequenzen, wieder Audiosignale im Raum zu lokalisieren. Auch bei einseitiger Taubheit kann Abhilfe geschaffen werden. Unter diesen „speziellen“ Geräten wird nochmal zwischen CROS- und BiCROS-Hörgeräten unterschieden.
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Bei einem gesunden Hörvermögen auf beiden Ohren trifft der Schall unterschiedlich stark auf die jeweiligen Ohren. Die Schallwellen werden dabei beispielsweise von unserem Kopf sowie der Luft gedämpft und sind deshalb auf unseren beiden Ohren unterschiedlich stark zu hören. Durch die Differenz zwischen Stärke und Frequenz kann das Gehirn lokalisieren von wo das Audiosignal kommt und sich mit Hilfe dieses Richtungshörens im Raum orientieren. Betroffenen, die an einem einseitigen Hörverlust oder einer einseitigen Taubheit leiden, fällt es sehr schwer Audiosignale im Raum zu lokalisieren. Bereits geringe Hörminderungen reichen aus, um die Schallquelle nicht mehr richtig orten zu können. Unser Gehör ist nämlich im Stande, kleinste Laufzeitunterschiede und Lautstärke- sowie Zeitdifferenzen zu erkennen und auszuwerten. Ist diese Fähigkeit aufgrund einer Schwerhörigkeit gestört, kann die Richtung und die Frequenz des Schalls, also der Töne und Geräusche, nicht mehr richtig interpretiert werden. Zudem kommt es schneller zur Überforderung sich in lauten hektischen Umgebungen zurecht zu finden, da die akustische Orientierung gestört ist. Gerade Unterhaltungen in Gesprächsgruppen gestalten sich mühsam, da der Betroffene sein besseres Ohr immer zu der Richtung des Audiosignals drehen muss, um alle Informationen aufnehmen zu können. Wird er dann von verschiedenen Seiten angesprochen, ist ihm die Richtungsbestimmung des Sprechers meist nur noch schwer möglich.
Für die verloren gegangene Fähigkeit des Richtungshörens gibt es allerdings eine Lösung, die wie jeder Hörverlust ganz individuell ist. Liegt nur ein einseitiger Hörverlust vor, reicht häufig nur ein Hörgerät auf dem schlechteren Ohr, um das Richtungshören wiederherzustellen. Die unterstützenden Geräte müssen dabei nicht nur die Funktionsweise des Gehörs nachahmen, sondern auch die der Ohrmuschel. Sie sorgt, abhängig von der Richtung des Schalls, dafür, dass es Verzerrungen des Schalls gibt, welche dann vom Gehirn erfasst werden und ein Richtungshören ermöglichen.
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Liegt aber beispielweise auf einem Ohr kein Hörverlust vor und auf dem anderen schon, hilft hier ein CROS-Gerät. Bei dieser Form wird der Sender des Models an das nicht-hörende Ohr gesetzt. Dieses nimmt den Schall auf und sendet ihn auf das Gerät, das an dem normalhörenden Ohr sitzt. Dieses nimmt die Audiosignale auf und wird dabei nicht beeinflusst. Das Gehirn verarbeitet das Gehörte ganz normal weiter. Das Richtungshören ist wieder möglich und der komplette akustische Raum wird wahrgenommen. Die Kommunikation der Geräte findet über Funk statt und durch die dezente Bauweise fallen diese kaum hinter dem Ohr auf. Falls Sie an einer CROS-Versorgung interessiert sind, beantworten wir Ihnen Ihre Fragen gerne im Rahmen einer unverbindlichen Hörgeräte Beratung.
Ein BiCROS-Hörgerät kann dann eingesetzt werden, wenn auch das besser hörende Ohr an einer Schwerhörigkeit leidet. Genau wie bei dem CROS-Gerät werden die Signale durch das Mikrofon am tauben Ohr aufgenommen und an das besser hörende Ohr weitergeleitet. Da allerdings auch hier eine Hörminderung vorliegt, sitzt auch in diesem Ohr ein weiteres Mikrofon, das Schall auf seiner Seite empfängt. So wird eine bestmögliche Hörfähigkeit und Richtungshören ermöglicht.
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