Otoskopie ist ein Begriff aus der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und wird auch als Ohrenspiegelung bezeichnet. Man versteht hierunter eine medizinische Untersuchung des äußeren Gehörganges und des Trommelfells. Diese wird meist von einem Hals-Nasen-Ohren-Arzt durchgeführt, allerdings ist der Vorgang auch bei Hörakustikern nicht unüblich.
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Klagen Patienten über Ohrenschmerzen, Ohrengeräusche, ein plötzlich eingeschränktes Hörvermögen oder Schwindel, dann besteht der Verdacht auf eine Ohrenerkrankung oder auf einen Fremdkörper im Ohr. Die Otoskopie stellt eine schnelle und unkomplizierte Methode dar, um Veränderungen des äußeren Gehörganges oder des Trommelfells zu diagnostizieren.
Schwellungen, Rötungen oder eitrige Ansammlungen im Gehörgang oder am Trommelfell können auf Entzündungen hinweisen. Die Ursachen hierfür können unterschiedlich sein und im Rahmen einer Otoskopie diagnostiziert werden. Häufige Befunde sind folgende:
Mittelohrentzündung (otitis media)
Führt zu starken Rötungen, Schwellungen und Vorwölbungen des Trommelfells. Diese Erkrankung kann mittels Schmerzmittel und Antibiotika behandelt werden.
Hier entsteht eine Flüssigkeitsansammlung im Mittelohr. Diese kann wässrig, eitrig oder blutig sein. Ein Paukenerguss kann beispielsweise durch einen grippalen Infekt aber auch durch starke Druckschwankungen ausgelöst werden. Die Behandlung kann durch abschwellende Medikamente, einen Trommelfellschnitt (Parazentese) sowie ein Paukenröhrchen erfolgen.
Eine Verletzung, das heißt ein Loch oder ein Riss des Trommelfells, kann unterschiedliche Ursachen haben. Häufig ist dies die Folge einer otits media. Auch Gewalteinwirkung kann eine Ursache sein. Trommelfellperforationen heilen oft von selbst wieder ab, aber es kann auch eine Operation notwendig werden.
Neben diesen Ursachen kann auch ein Ohrenschmalzpfropf im äußeren Gehörgang zu einer Hörminderung führen, ebenso wie ein Fremdkörper. Diese Dinge kann der HNO-Arzt während der Behandlung einfach entfernen, was die Beschwerden rasch mindern sollte.
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Quelle: Grook Da Oger/ Wikipedia/ Veränderung: Bildgröße Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Otoskop#/media/File:Otoscope_001.jpg
Da der Gehörgang sehr eng ist und Haare oder Strukturen der Ohrmuschel die Sicht aufs Trommelfell behindern, muss ein Hilfsmittel benutzt werden. Meist wird dazu ein Otoskop zur Hand genommen, was Griff, Stromversorgung, Lichtquelle und (austauschbaren) Ohrtrichter verbindet.
Seltener wird ein einfacher Ohrtrichter in Kombination mit einem Stirnspiegel verwendet, welcher Licht von einer separaten Lichtquelle in den Gehörgang leitet. Bei aufwendigeren Untersuchungen werden auch Videootoskope benutzt.
Während der Otoskopie ist es wichtig, dass der Patient ruhig sitzen bleibt und den Kopf etwas zur Gegenseite des untersuchten Ohres neigt. Der HNO-Arzt wird die Ohrmuschel leicht nach oben und hinten ziehen, um den Gehörgang etwas zu strecken, dies erleichtert die Betrachtung des Gehörgangs und des Trommelfells. Ruckartige Bewegungen sollten vermieden werden, sowohl vom Patienten, als auch vom Arzt – insbesondere bei einer vorliegenden Entzündung kann die Prozedur schmerzhaft sein.
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