Hörgeräte werden tagtäglich - nach Möglichkeit rund um die Uhr - am Ohr getragen. Wir machen Sport, sitzen in der Sonne, gelangen hin und wieder in einen Regenschauer oder kommen im Urlaub am Strand mit Sand in Berührung. Ein Hörsystem ist ein technisches Gerät und bedarf – wenn man lange etwas davon haben möchte – besondere Pflege und Wartung. Dazu gehört:
Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte alle drei Tage selbst reinigen
Im-Ohr-Hörgeräte täglich reinigen
Alle drei Monate zum Service
Grundsätzlich sollten Hörgeräteträger alle drei Monate zum Service beim Hörakustiker gehen und die Hörgeräte auf Herz und Nieren prüfen lassen. Die Kosten dafür sind in der Regel über die mit dem Kauf erhaltene Service-und Reparaturpauschale der gesetzlichen Krankenkasse abgedeckt (dies gilt nicht für Privatversicherte). Um dennoch größere Reparaturkosten zu vermeiden, sollte man auch Zuhause gewisse Reinigungsrhythmen einhalten.
HdO-Systeme verlangen eine nicht ganz so intensive Reinigung wie In-dem-Ohr-Systeme (IdO), dennoch sollten auch HdO-Systeme mindestens alle drei Tage einmal grundgereinigt werden. Natürlich hängt das vom Ohr und den alltäglichen Umständen ab. Generell lässt sich die Reinigung eines Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte in vier Schritte unterteilen:
Schritt – Ohrpassstück vom Hörgerät trennen
Schritt – Hörgerätekorpus mit einem Tuch abwischen
Schritt – Ohrpassstück unter lauwarmem Wasser abspülen
Schritt – Trocknen
Zuerst sollte das Ohrpassstück (Dome) vom Hörgerät getrennt werden. Wie das am besten gemacht wird, steht in der Beschreibung, die Ihnen der Hörakustiker zu Ihrem Gerät mitgegeben hat.
Nun kann der Hörgerätekorpus mit einem weichen Tuch oder speziellen Reinigungstüchern abgewischt werden. Für eine desinfizierende Wirkung können sanfte/hautverträgliche Desinfektionsmittel zusätzlich auf das Tuch aufgetragen werden.
Das Ohrpassstück (wirklich nur dieses, kein anderes Teil) kann unter lauwarmem Wasser abgespült und von Ohrenschmalz befreit werden. Zur optimalen Reinigung empfiehlt sich ein Ultraschallreinigungsgerät, welches man auch für Brillen oder Schmuck verwenden kann. Wichtig ist, dass das Hörgerät komplett getrocknet ist, bevor es wieder angebracht wird.
Da In-dem-Ohr-Hörgeräte im Gehörgang in direkten Kontakt mit Ohrenschmalz kommen, bedarf es bei diesen Systemen eine tägliche Reinigung.
Schritt – Mit einem Tuch abwischen
Schritt – Mit dem Bürstchen den Filter und die Mikrofonöffnung reinigen
Verwendet werden sollten entweder spezielle Reinigungstücher für Hörsysteme oder ein weiches Tuch. Auch hier kann das Tuch mit einem sanften Desinfektionsmittel besprüht und zur besseren Reinigung verwendet werden. Mit dem Bürstchen können Filter-und Mikrofonöffnungen von Schmutz und Ohrenschmalz befreit werden.
Reparaturgrund Nummer eins bei Hörsystemen ist Feuchtigkeit. Deshalb ist es durchaus sinnvoll, sich zu den Hörsystemen eine elektrische Trockenanlage zuzulegen. Diese trocknet mit UV-Strahlen und wirkt zudem antibakteriell. Alternativ gibt es auch nicht-elektronische Trockensysteme. Der Trocknungsvorgang wird dann über eine Trockentablette in einer Trockendose geregelt.
Wenn Sie unterwegs sind, sollten Sie stets ein kleines Aufbewahrungskästchen mit sich führen, falls Sie beispielsweise in einen großen Regenschauer geraten oder Ihr Hörgerät beim Frisör aus dem Ohr nehmen müssen, denn oftmals gehen wahllos in die Tasche gesteckte Hörsysteme verloren.
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