Rund 16 % der Erwachsenen in Deutschland leiden an einer Schwerhörigkeit. Meistens treten erste Erscheinungen eines Hörverlustes erst im hohen Alter auf, allerdings gibt es auch Formen wie die Mitteltonschwerhörigkeit die sich häufig bereits in jungen Jahren bemerkbar machen. Aber was ist eine Mitteltonschwerhörigkeit überhaupt? Bei einer Mitteltonschwerhörigkeit handelt es sich um eine Schwerhörigkeit, welche aus Problemen im Innenohr resultiert. Man zählt dieses Krankheitsbild zu der sensorischen Schwerhörigkeit, da die Ursache in der Cochlea, der Hörschnecke des Innenohrs liegt.
Bei dieser Art des Hörverlustes liegt die Beschädigung im mittleren (mesocochleär) Bereich der Hörschnecke und führt in diesem Areal zur Degeneration der Haarsinneszellen. Durch das Absterben dieser Haarsinneszellen kommt es zum Hörverlust der Frequenzen, welche im Mitteltonbereich liegen, da diese nicht mehr aufgenommen werden können. Schäden im Innenohr sind irreparabel und somit kann auch eine Mitteltonschwerhörigkeit lediglich mit Hilfe eines Hörgeräts kompensiert werden.
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Der menschliche Hörbereich liegt zwischen 20 und 20.000 Hertz, wobei normalerweise das Gehör im mittleren Frequenzbereich, also für menschliche Sprache am empfindlichsten ist. Symptome äußern sich darin, dass es den Betroffenen immer schwerer fällt Sprache zu verstehen, selbst wenn es keine störenden Hintergrundgeräusche gibt. Hohe Töne oder Bässe können hingegen noch wahrgenommen werden, da diese Bereiche der Cochlea nicht beschädigt sind. Symptome einer Mitteltonschwerhörigkeit werden häufig schnell bemerkt, da die alltägliche zwischenmenschliche Kommunikation erheblich darunter leidet.
Anders als bei einer Tief- oder Hochtonschwerhörigkeit tritt diese Schwerhörigkeit aufgrund von Vererbung schon recht früh auf und verschlechtert sich fortschreitend. Beginnend mit einem leichten Hörverlust kann die Schwerhörigkeit bis zu einem an Taubheit grenzenden Hörschaden gehen. Außerdem tritt der Hörschaden üblicherweise auf beiden Ohren gleich stark auf. Kommt im Alter noch eine Hoch- und Tieftonschwerhörigkeit hinzu spricht man von einer Breitbandschwerhörigkeit.
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Die Diagnose einer Mitteltonschwerhörigkeit kann wie auch bei den anderen Innenohrschwerhörigkeiten anhand eines Hörtestes bei einem HNO-Arzt oder einem Hörakustiker erfolgen. Dabei werden verschiedene subjektive und objektive Testverfahren durchgeführt und ein Audiogramm erstellt, an dem man den Grad der Schwerhörigkeit und den genauen Hörschaden lokalisieren kann. Zu den objektiven Hörtests gehört beispielsweise die Tympanometrie, um die Funktionsfähigkeit des Mittelohrs zu überprüfen. Subjektive Hörtestverfahren sind nur mit Betroffenen möglich, die auch Rückmeldungen über das Gehörte kommunizieren können, weshalb solche Untersuchungen bei Säuglingen oder Kleinkindern sehr schwierig sind. Zu diesen subjektiven Testverfahren gehört der Weber- und Rinne-Test zur Untersuchung der Luft- beziehungsweise Knochenleitung, der Reinton-Test, mit dem die Hörschwelle bestimmt wird und der Sprachverständlichkeitstest, mit welchem man relativ schnell auf eine Mitteltonschwerhörigkeit schließen kann.
Da diese Art von Schwerhörigkeit vererbt wird, kann man leider keine Vorbeugemaßnahmen treffen und auch im Gegensatz zur Mittelohrschwerhörigkeit kann man eine Innenohrschwerhörigkeit nicht heilen. Allerdings kann mit Hilfe eines Hörgeräts Abhilfe geschaffen. Durch die Hörgeräteversorgung werden die Frequenzen im mittleren Bereich verstärkt und so von dem Betroffenen wieder wahrgenommen, sodass Gespräche ohne große Höreinschränkung geführt werden können und die Folgen der Erkrankung somit gelindert werden.
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